Shu's Japan Welt
Ôkunoshima
Die Insel Ōkunoshima wird auch Usagi Jima (deut. Haseninsel) genannt. Mit einer Länge von 2km gehört die Insel zur Präfektur Hiroshima und ist mit der Fähre in knapp 20 Minuten vom Festland aus zu erreichen.
Was die kleine Insel zu einem besonderen Flecken macht, sind die Bewohner. Auf Ōkunoshima haben nämlich viele niedliche Häschen ihr Zuhause. Zu tausenden tummeln sie sich an der Anlegestelle der Fähre, am Campingplatz, an Sport und Spielplätzen und eigentlich überall, wo sich Menschen aufhalten. Dabei zeigen die kleinen Nager nicht das sonst so typische Fluchtverhalten. Im Gegenteil, die flauschigen Fellknäuel sind sehr zutraulich und lassen sich sogar aus der Hand füttern.
Das und ihre grosse Anzahl ist vermutlich dem Umstand geschuldet, dass sie auf Ōkunoshima keine natürlichen Feinde haben. Das Halten von Hunden und Katzen ist auf der Insel streng verboten.
Die Geschichte über die Herkunft der Hasen von Ōkunoshima ist eher traurig. Zwischen 1926 und 1945 wurde in einer geheimen Militäranlage auf der Insel Giftgas für den Kriegseinsatz hergestellt. Man brauchte Versuchsobjekte um die verschiedenen Giftgase testen zu können. Ratten kamen nicht in Frage, da das Risiko eins Seuchenausbruchs zu hoch war. Also entschied man sich für Kaninchen als Versuchstiere.
Die Anlage sowie das ganze Projekt waren streng geheim. Man löschte die Insel von sämtlichen Plänen und Seekarten, sogar die blosse Erwähnung war bei Strafe verboten. Um kein Aufsehen zu erregen, holte man die Tiere aus dem ganzen Land. Sie wurden ganz normal in Zoogeschäften und bei Züchtern gekauft und auf die Insel gebracht. Deshalb gibt es auf Ōkunoshima so viele verschiedene Arten und Farben von Hasen.
Als die Giftgasfabriken nach dem Ende des 2. Weltkrieges geschlossen wurden, liess man die Häschen einfach frei. Und weil es auf der Insel keine Fressfeinde wie Schlangen gab, konnten die Langohren sich ungestört vermehren.
• erstellt am 08.12.2016 um 16:28 Uhr
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